Jod

Jod ist ein essentielles Spurenelement und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Gerade für eine gesunde Schilddrüse ist Jod unentbehrlich. Weil die Äcker und Böden in Deutschland wenig Jod enthalten, fügt man seit vielen Jahren dem Speisesalz Jod bei. Das wirkt sich positiv aus. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung weisen nur noch etwa 30 % der deutschen Bevölkerung eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs auf.

Welche Lebensmittel - abgesehen von Speisesalz - jodhaltig sind und wie sich ein Jodmangel bemerkbar macht, erfährst du bei Natty Gains.

Jod

Was ist Jod?

Das Spurenelement Jod spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Jod ist lebensnotwendig für unseren Körper. Unsere Schilddrüse bzw. ihre Hormone sind unter anderem für Wachstumsprozesse, die Entwicklung des Nervensystems - und damit des Gehirns - und an der Knochenbildung entscheidend beteiligt. Über die Schilddrüse und dessen Hormone reguliert Jod den Energiestoffwechsel und das Herzkreislaufsystem.

Führen wir über die Nahrung zu wenig Jod zu, führt das zu Problemen bei der Hormonproduktion. Darüber hinaus drohen diverse Erkrankungen der Schilddrüse.

Wie hoch ist der Tagesbedarf?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat Empfehlungen für die tägliche Jodaufnahme veröffentlicht. Die Richtwerte variieren je nach Alter und Lebensphase. Insbesondere während Schwangerschaft und Stillzeit besteht ein deutlich erhöhter Bedarf:

PersonengruppeAlterJodbedarf / Tag
Säuglinge0-4 Monate40 μg
4-12 Monate80 μg
Kinder1-4 Jahre100 μg
4-7 Jahre120 μg
7-10 Jahre140 μg
10-13 Jahre180 μg
Jungendliche und Erwachsene13-51 Jahre200 μg
Erwachse51 Jahre und älter180 μg
Schwangere230 μg
Stillende260 μg

 

Der tägliche Bedarf liegt bei Erwachsenen also bei rund 200 µg. Ältere Menschen benötigen etwas weniger Jod (180 µg), während Schwangere mit 230 µg und Stillende mit 260 µg einen höheren Jodbedarf haben. Neben einem Jodmangel kann auch eine Jod-Überdosierung negative Folgen haben: Deshalb ist die maximale Tagesmenge mit 500 µg Jod angegeben.

In welchen Lebensmitteln steckt Jod?

Wenn du auf deine Jodzufuhr achtet, kannst du die Richtwerte in der Regel gut erreichen. Besonders viel Jod ist vor allem in Fischen enthalten. Trotzdem musst du nicht jeden Tag Fisch essen, um deinen Jodbedarf zu decken. Zweimal wöchentlich Fisch in deinem Ernährungsplan und du bist gut aufgestellt. Um deine Jodzufuhr noch besser zu gestalten, solltest du deine Speisen mit jodiertem Salz würzen.

Die folgenden Lebensmittel enthalten gute Jodmengen. Die Tabelle veranschaulicht dir, welche Mengen du essen kannst, um deinen Tagesbedarf zu decken:

LebensmittelTagesbedarf enthalten in
Schellfisch48 g
Seelachs76 g
Scholle104 g
Miesmuschel154 g
Kabeljau166 g
Auster340 g
Heilbutt380 g
Thunfisch400 g
Spinat1.000 g
Milch3 l

Wie du vielleicht erkennst, haben es Vegetarier und Veganer schwer, die empfohlene Tagesmenge über die Nahrung zu erreichen.

Jodsalz als wichtigste Jodquelle in Deutschland

Die wichtigste Jodquelle für weite Teile der Bevölkerung in Deutschland ist heute jodiertes Speisesalz. Hierbei handelt es sich um Kochsalz, dem Jodsalz zugesetzt wird. 5 g Jodsalz versorgen den Körper mit ungefähr 100 µg Jod, also etwa der Hälfte der empfohlenen Tagesmenge.

Die Verwendung von jodiertem Speisesalz hat die Jod-Versorgung in Deutschland zwar insgesamt verbessert. In den letzten Jahren ist jedoch insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ein Rückgang der täglichen Jodaufnahme beobachtet worden.

Deshalb ist für Personen mit einem erhöhten Tagesbedarf eine zusätzliche Zufuhr durch jodhaltige Präparate sinnvoll. Vor allem Schwangere und Stillende sollten auf Jodtabletten setzen.

Jodmangel

Ein Jodmangel kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Dies äußert sich durch:

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • verminderte geistige Leistungsfähigkeit
  • blasse Haut
  • Kälteempfindlichkeit und kühle Haut
  • geschwollene Augenlider
  • Zyklusstörungen bei Frauen und Unfruchtbarkeit
  • Wassereinlagerungen
  • Knoten- bzw. Kropfbildung
  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern
  • Übergewicht, trotz normaler Essgewohnheiten

Jodmangel in der Schwangerschaft

Wenn Schwangere zu wenig Jod aufnehmen, erhöht der Jodmangel die Wahrscheinlichkeit auf Fehlbildungen und Fehlgeburten. Neugeborene leiden unter Umständen an einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion und haben eine höhere Sterbe-Wahrscheinlichkeit.

Neugeborene können dann unter einer Taubheit im unteren Frequenzbereich und unter Entwicklungsverzögerungen leiden.

In seltenen Fällen kommt es zu einem sogenannten Kretinismus, einer geistigen Minderentwicklung, die mit Zwergwuchs, einer aufgestülpten Nase, dicker Zunge und kurzen Fingern einhergeht. Allerdings kann es praktisch in Deutschland kaum dazu kommen, da Schwangere sehr gut medizinisch versorgt werden.

Jodüberschuss

Eine Überdosierung kann ebenso schlimme Folgen wie ein Jodmangel haben. Ein Jod-Überversorgung tritt jedoch deutlich seltener auf. Wer regelmäßig mehr als 500 µg Jod pro Tag seinem Körper zuführt, riskiert eine Schilddrüsenüberfunktion: Die Schilddrüse produziert zu viele Hormone. Allgemeine Beschwerden sind:

  • Gewichtsabnahme trotz ausreichender Nahrungszufuhr
  • vermehrtes Schwitzen und Wärmeintoleranz
  • beschleunigter Puls, Herzrasen und Bluthochdruck
  • Nervosität, Unruhe, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen
  • Haarausfall
  • Zyklusstörungen bei Frauen